Pilotaktionen zur Bewusstseinsbildung in Schulen und bei Konsumenten zu Lebensmittelverschwendung in Österreich
SchülerInnen als Generation der Zukunft haben eine sehr wichtige Rolle in der langfristigen Änderung im Bewusstsein der Bevölkerung für Lebensmittelverschwendung. Es ist essentiell, dass wir bereits unsere Kinder darauf aufmerksam machen, wie wichtig es ist, unsere Umwelt zu schonen, indem wir keine Lebensmittel wegwerfen, in die bereits viele Ressourcen wie Wasser, Nährstoffe und Energie geflossen sind. Pilotaktionen mit Schulen werden in Österreich, Italien und in Tschechien durchgeführt.
Lebensmittelabfallvermeidung in Wiener Schulen (Pilotaktion 09)
Fragen der Lebensmittelabfallvermeidung werden in österreichischen Schulen aus unterschiedlichen Gründen eher selten angesprochen. Auch daheim lernen nur wenige Kinder etwas über die Vermeidung von Lebensmittelabfällen, da vielen Eltern heutzutage die Zeit oder das Wissen darüber fehlt, was Haltbarkeitsangaben für Lebensmittel wie "Mindesthaltbarkeitsdatum" und "Verbrauchsdatum" wirklich bedeuten, unter welchen Bedingungen Lebensmittel noch essbar sind (und wann sie entsorgt werden müssen), oder was aus übrig gebliebenen Lebensmitteln und Speisen noch gezaubert werden kann. Hier muss daher die Schule einspringen und den Kindern dieses Wissen vermitteln.
Die STREFOWA Pilotaktion zum Thema Abfallvermeidung in Wiener Schulen zielt daher darauf ab:
- die SchülerInnen intensiver auf die Problematik von Lebensmittelabfällen aufmerksam zu machen und ihr Bewusstsein dafür zu erhöhen,
- ihr Wissen über die Gründe und Auswirkungen der Verschwendung von Lebensmitteln zu vergrößern, und
- ihnen gezielt in ihrem Einflussbereich liegende Handlungsoptionen zur Lebensmittelabfallvermeidung aufzuzeigen und neue Fähigkeiten zu vermitteln wie z.B.
- die Bewertung der Lebensmittelqualität und das Verständnis von Haltbarkeitsangaben für Lebensmittel (Was darf noch bzw. darf nicht mehr gegessen werden?),
- die richtige Lagerung sowie die Möglichkeiten der Haltbarmachung von Lebensmitteln,
- Einkaufsplanung etc.
Dabei sollen die Eigeninitiative der SchülerInnen sowie ihre Fähigkeit zu kritischem Denken gefördert werden.
Der Fokus dieser Pilot Aktion liegt dabei gleichermaßen auf der Entwicklung und Evaluierung von Unterrichtsmaterialien sowie von Materialien für die Lehrerfortbildung. Die modular aufgebaute Sammlung von Unterrichtsmaterialien wird sowohl Basis-Bausteine (Kernthemen) als auch optionale Vertiefungs-Bausteine enthalten und richtet sich an SchülerInnen im Alter von 10 bis 14 Jahren (Sekundarstufe I). Das Testen der entwickelten Materialien in der Unterrichtspraxis sowie die anschließende Evaluierung und Optimierung der Materialien soll ihre Praktikabilität sowie ihre Eignung für die ausgewählte Altersgruppe gewährleisten.
Der Fokus dieser Pilot Aktion liegt dabei gleichermaßen auf der Entwicklung und Evaluierung von Unterrichtsmaterialien sowie von Materialien für die Lehrerfortbildung. Die modular aufgebaute Sammlung von Unterrichtsmaterialien wird sowohl Basis-Bausteine (Kernthemen) als auch optionale Vertiefungs-Bausteine enthalten und richtet sich an SchülerInnen im Alter von 10 bis 14 Jahren (Sekundarstufe I). Das Testen der entwickelten Materialien in der Unterrichtspraxis sowie die anschließende Evaluierung und Optimierung der Materialien soll ihre Praktikabilität sowie ihre Eignung für die ausgewählte Altersgruppe gewährleisten.
Gründe für Lebensmittelverschwendung in österreichischen Haushalten (PA 12)
Im Mai 2017 führte das Institut für Abfallwirtschaft der Universität für Bodenkultur eine großangelegte Studie durch, die von über 2000 österreichischen Haushalten ausgefüllt wurde. Die Ergebnisse werden in die Forschung und vor allem der Entwicklung von abfallvermeidenden Maßnahmen und Materialien einfließen. Vielen Dank allen, die an der Umfrage teilgenommen haben. Die Themen der Umfrage haben wir in Infoblättern für Sie graphisch aufbereitet, wann welche Früchte reif sind, wieviel Wasser bei der Herstellung von gewissen Produkten verwendet wird und wie Sie Obst und Gemüse am besten lagern.
Lebensmittelabfallvermeidung in der Tourismusbranche (PA8)
Hintergrund
In der EU-28 werden etwa 88 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr, oder 173 kg pro Kopf, entlang der Wertschöpfungskette verschwendet, was den Druck auf wertvolle Ressourcen wie Land, Wasser und Energie erhöht (Stenmarck et al., 2016). Die Außer-Haus-Verpflegung, welche eine wichtige Versorgungskomponente in der Tourismusbranche darstellt, wurde – mit fast 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfällen in der EU-28 im Jahr 2012 (Stenmarck Et al., 2016) – als eine der Hauptquellen von Lebensmittelabfällen identifiziert. Das tatsächliche Aufkommen der Lebensmittelabfälle in diesem Sektor ist allerdings aufgrund von fehlenden zuverlässigen, länderspezifischen Daten mit Unsicherheiten verbunden. Eine verbesserte bzw. detaillierte Datenbasis über die tatsächliche Größenordnung und das damit verbundene Vermeidungspotential dieser Abfälle ist nicht nur aus ökologischer und sozialer Sicht, sondern auch auf wirtschaftlicher Ebene relevant. In der Außer-Haus-Verpflegung müssen nachhaltige Maßnahmen umgesetzt werden, um Lebensmittelabfälle zu minimieren und die Ressourceneffizienz zu verbessern.
Obwohl in der österreichischen Außer-Haus-Verpflegung bereits einige Studien durchgeführt wurden (z.B. die Forschungsinitiative "United Against Waste" (UAW) untersuchte das Lebensmittelabfallaufkommen von 50 Betrieben aus den Bereichen Gastronomie, Beherbergung und Großküchen - Hrad et al., 2016), gibt es in gewissen Bereichen noch einen Mangel an Daten.
Ziel
Die Strefowa-Pilotaktion zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen in der Tourismusbranche zielt darauf ab einen Teil der Forschungslücke zu schließen, indem das Aufkommen, die Zusammensetzung und die Herkunft der Lebensmittelabfälle von Event-Catering-Betrieben und Hotelketten (z.B. international agierende Hotelgruppen) in Wien und Innsbruck erhoben werden.
Ziel der Pilotaktion ist es, die Menge an Lebensmittelabfällen in ausgewählten Hotel- und Cateringbetrieben zu reduzieren und Leitlinien zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen in dieser Branche vorzulegen. Basierend auf früheren Untersuchungen (z.B. Hrad et al., 2016) werden in Wien und Innsbruck die Menge, Art und Herkunft von Lebensmittelabfällen in 5 Hotels sowie 5 Cateringbetrieben (jeweils 2 - 3 Veranstaltungen) vor und nach der Umsetzung von Vermeidungsmaßnahmen untersucht. Die Ergebnisse der Pilotaktion werden in einer Leitlinie zur Lebensmittelabfallvermeidung in der Außer-Haus-Verpflegung zusammengefasst und für die breite Öffentlichkeit bzw. interessierte Stakeholder zur Verfügung gestellt.
Referenzen:
Stenmarck, A., Jensen, C., Quested, T. & Moates, G. (2016): Estimates of European food waste levels, FUSION EU project report supported by the European Commission (FP7), Coordination and Support Action – CSA, March, Stockholm, Sweden,
zu finden bei EU FUSIONS Publikationen (April 23, 2016).
Hrad, M.; Ottner, R.; Lebersorger, S.; Schneider, F. und Obersteiner, G. (2016): Vermeidung von Lebensmittelabfall in Gastronomie, Beherbergung und Großküchen – Erweiterung weitere Betriebe – Endbericht. Wien: Selbstverlag. Verfügbar unter diesem Link.
In der EU-28 werden etwa 88 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr, oder 173 kg pro Kopf, entlang der Wertschöpfungskette verschwendet, was den Druck auf wertvolle Ressourcen wie Land, Wasser und Energie erhöht (Stenmarck et al., 2016). Die Außer-Haus-Verpflegung, welche eine wichtige Versorgungskomponente in der Tourismusbranche darstellt, wurde – mit fast 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfällen in der EU-28 im Jahr 2012 (Stenmarck Et al., 2016) – als eine der Hauptquellen von Lebensmittelabfällen identifiziert. Das tatsächliche Aufkommen der Lebensmittelabfälle in diesem Sektor ist allerdings aufgrund von fehlenden zuverlässigen, länderspezifischen Daten mit Unsicherheiten verbunden. Eine verbesserte bzw. detaillierte Datenbasis über die tatsächliche Größenordnung und das damit verbundene Vermeidungspotential dieser Abfälle ist nicht nur aus ökologischer und sozialer Sicht, sondern auch auf wirtschaftlicher Ebene relevant. In der Außer-Haus-Verpflegung müssen nachhaltige Maßnahmen umgesetzt werden, um Lebensmittelabfälle zu minimieren und die Ressourceneffizienz zu verbessern.
Obwohl in der österreichischen Außer-Haus-Verpflegung bereits einige Studien durchgeführt wurden (z.B. die Forschungsinitiative "United Against Waste" (UAW) untersuchte das Lebensmittelabfallaufkommen von 50 Betrieben aus den Bereichen Gastronomie, Beherbergung und Großküchen - Hrad et al., 2016), gibt es in gewissen Bereichen noch einen Mangel an Daten.
Ziel
Die Strefowa-Pilotaktion zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen in der Tourismusbranche zielt darauf ab einen Teil der Forschungslücke zu schließen, indem das Aufkommen, die Zusammensetzung und die Herkunft der Lebensmittelabfälle von Event-Catering-Betrieben und Hotelketten (z.B. international agierende Hotelgruppen) in Wien und Innsbruck erhoben werden.
Ziel der Pilotaktion ist es, die Menge an Lebensmittelabfällen in ausgewählten Hotel- und Cateringbetrieben zu reduzieren und Leitlinien zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen in dieser Branche vorzulegen. Basierend auf früheren Untersuchungen (z.B. Hrad et al., 2016) werden in Wien und Innsbruck die Menge, Art und Herkunft von Lebensmittelabfällen in 5 Hotels sowie 5 Cateringbetrieben (jeweils 2 - 3 Veranstaltungen) vor und nach der Umsetzung von Vermeidungsmaßnahmen untersucht. Die Ergebnisse der Pilotaktion werden in einer Leitlinie zur Lebensmittelabfallvermeidung in der Außer-Haus-Verpflegung zusammengefasst und für die breite Öffentlichkeit bzw. interessierte Stakeholder zur Verfügung gestellt.
Referenzen:
Stenmarck, A., Jensen, C., Quested, T. & Moates, G. (2016): Estimates of European food waste levels, FUSION EU project report supported by the European Commission (FP7), Coordination and Support Action – CSA, March, Stockholm, Sweden,
zu finden bei EU FUSIONS Publikationen (April 23, 2016).
Hrad, M.; Ottner, R.; Lebersorger, S.; Schneider, F. und Obersteiner, G. (2016): Vermeidung von Lebensmittelabfall in Gastronomie, Beherbergung und Großküchen – Erweiterung weitere Betriebe – Endbericht. Wien: Selbstverlag. Verfügbar unter diesem Link.